Flandry 8: Agentin des Imperiums by Anderson Poul

Flandry 8: Agentin des Imperiums by Anderson Poul

Autor:Anderson, Poul [Anderson, Poul]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-10-15T16:00:00+00:00


XIII

Als typische cynthianische Stadt wirkte Lulach kleiner, als es wirklich war. Gebäude duckten sich unter Bäume, die Dächer oft mit bepflanzter Erde gedeckt, die Mauern von blühenden Ranken bewachsen. Viele Häuser standen auf hohen Ästen – Pflanzen, von der Mutterwelt eingeführt, wurden oft gewaltig groß –, wo das Laubwerk sie vor dem Spiel von Sonne und Schatten verbarg. Straßen waren grasbedeckt, schmal und gewunden. Nicht viele Fahrzeuge bewegten sich dort, und die es doch taten, waren kompakt. Wo immer es möglich war, gingen die Bewohner über Baumäste statt am Boden.

Einige wenige große Gebäude erhoben sich am Ufer, darunter ein verwinkeltes Gasthaus aus Holz. Diana und Axor quartierten sich dort ein und machten sich an die Erkundung der Umgebung. Wo Lia nahm ein Zimmer im gleichen Haus und ließ ihr dressiertes Tier im Stall unterbringen; die ansässigen Cynthianer benutzten in weitem Umfang Tiere zum Reiten und Lastenschleppen, obwohl die Farmen im Norden mechanisiert waren.

Kurz vor Morgendämmerung, als der Nebel über dem Fluss die helle Nacht von Daidalos verdunkelte, ging Wo Lia hinaus und erklärte einer schläfrigen Küchenhilfe, dass sie sich vom Wohlergehen des Geschöpfs überzeugen müsse. Die Hilfe schenkte dem in ein Tuch eingeschlagenen Bündel, das Wo Lia bei sich trug, keinerlei Beachtung – es diente ohne Zweifel zur Reinigung des Käfigs.

Im Stall war es warm und düster, die Luft roch süß nach Pferden und scharf nach Changtus. Wo Lia ertastete sich den Weg zum Käfig und öffnete den Riegel an der Tür. Targovi sprang heraus. »Har-rugh!«, knurrte er. »Du hast dir viel Zeit gelassen.«

»Ich musste warten, bis du ungesehen weg kannst, oder?«, erwiderte sie. »Dieser verfluchte Sonnenring macht uns Geschäftsleuten das Leben reichlich schwer.«

Targovi reckte sich und gähnte gewaltig. »Ach, es fühlt sich einfach wunderbar an! Bete zu deinen kleinen Göttern, dass du niemals eingesperrt wirst.«

Nach seiner Zählung waren zwei terranische Wochen verstrichen, seit die Wasserblüte Paz verlassen hatte. Seine Einkerkerung wäre kaum zu ertragen gewesen, hätte Wo Lia ihn nicht bei jedem Zwischenhalt an einer Kette herausgelassen, damit er tanzte und Kunststücke vollführte, während sie auf der Flöte spielte und Münzen einsammelte. »Was hast du an Neuigkeiten gehört?«, fragte er.

»Es gibt neue Nachrichten von der Front. Ein Kurierboot hat sie nach Aurea gebracht. Große Aufregung. Admiral Magnusson hat angeboten, mit Kaiser Gerhart zu verhandeln. Der hat Nerven, was?«

»Ai, er braucht nicht zu fürchten, dass Gerhart sofort Frieden mit ihm schließt. Sein Angebot klingt gut, aber es bereitet dem nächsten Angriff den Boden. Wenn das Imperium je bereit ist, ernsthaft mit ihm zu verhandeln, ist es für das Imperium zu spät. Magnusson lässt Gerhart und seinen Beratern vielleicht einen abgelegenen Palast, wohin sie sich zurückziehen und zu Tode feiern können.« Targovi hockte sich nieder, schnürte das Bündel auf und betrachtete dessen Inhalt. »Geschichten über die Merseianer?«

»Aber natürlich! Wie könnte irgendjemand auf Daidalos nicht den neusten Tratsch von den Nachbarn hören wollen? Alles ist vage, aber ein Sprecher der Navy behauptet, wir hätten von ihnen nichts zu fürchten. Ein späterer Kommentar mehrerer gelehrter Akademiker wies darauf hin, dass die Merseianer, da



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